September 2010
Bis in den äussersten Süden Kasachstans ragen die Ausläufer des Tien Shan Gebirges von China und Kirgistan herüber. Sonst aber ist es entlang unserer Route westwärts flach, grösstenteils fast unbewohnte Steppenlandschaft und Wüste. Wir folgten dem Tal des Syrdarja bis zum Aralsee, dann nordwestwärts zum Ural-Fluss, und schliesslich entlang des Flusses südwärts zum Kaspischen Meer und weiter nach Südrussland.
Aral, September 2010
Ursel: Kasachstan – eine der Nächte irgendwo in der Steppe. Es ist kalt und stockfinster, kein Mond zu sehen und die Sterne haben sich auch irgendwie verkrümelt. Und ich muss mal für kleine Mädchen. Na ja, dann eben möglichst schnell. Ich mache die Bustüre auf und dann hör´ ich es. [...]
September 2010
Vom Tien Shan–Gebirge zum Kaspischen Meer, September 2010 | 34
Über die Tauglichkeit möglicher Routen war wenig Zuverlässiges herauszufinden. Um mit dem Ablauf unseres Visums nicht unter Zeitdruck zu geraten, beschlossen wir nach einem Abstecher ins Tien Shan Gebirge, bald aufzubrechen. Desolate, verbrauchte Strassen wechselten mit unbefestigten Abschnitten, die unvermittelt in neue, asphaltierte Passagen übergingen, um nach kurzer Zeit erneut in welligen, löchrigen Belag oder Sand- und Steppenpiste zurückzufallen. Für den kasachischen Strassenbau war unser Ziel, das Nordende des Kaspischen Meers, offenbar von untergeordneter Bedeutung. Die bessere Verbindung hielt auf die russische Grenze und Moskau zu. Also nahmen wir, ohne Kasachstan zu verlassen, einen Umweg von 500 Kilometern in Kauf, um auf ausgebauter Strecke entlang des Ural-Flusses zum Kaspischen Meer zu gelangen.