Juli 2010
Aus der Türkei in die iranische Region Aserbaidschan. Wir bewegen uns durch altes Kulturland, landschaftlich ähnlich dem türkischen Ostanatolien, mit hohen Bergen und weiten Hochebenen. Mehr oder weniger auf der Linie des Freeway 2 queren wir den gesamten Norden des Irans.
Ab Teheran folgt die Fernstrasse der Route der ehemaligen Seidenstrasse zwischen Elburs-Gebirge und der Kavir-Wüste und weiter nach Turkmenistan.
Ovan-See, Juli 2010
Vorab muss ich erst mal anmerken, dass das Volk der Iraner (nach deren Aussprache liegt die Betonung übrigens auf dem I) – also dass das Volk der Ihraner mir ziemlich fremd ist. Aus diesem Grunde möchte ich lieber keinerlei Interpretation ihrer Gedankenwelt oder gar Beurteilungen ihrer Handlungsweisen abgeben. Deshalb unternehme ich den Versuch, mich auf die iranisch-deutschen Gemeinsamkeiten zu konzentrieren. [...]
Juli 2010
Ovan-See, Juli 2010
Nördlicher Iran, Juli 2010 | 31
Erste Eindrücke: Überragende Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit einerseits und allgegenwärtige religiöse Bevormundung andererseits. Es fällt uns nicht leicht, zu erkennen, dass die islamische Republik Regeln und Werte vorschreibt, die manchmal merklich von dem abweichen, was uns wichtig ist. Die korrekt verschleierte junge Frau am Ovan-See lässt jedoch keinen Zweifel an ihrer Wertschätzung der islamischen Gesetze. Während der alte Uhrmacher in Isfahan auf die Verschiedenheit von öffentlichem und privatem Lebensstil verweist. Denkanstösse über das blosse Bestaunen hinaus.