Georgien
September 2012
Wir kommen durch einen kleinen Flur in ein grosses Wohnzimmer. Rechter Hand steht ein voll gedeckter Esstisch. Georgischer Brauch zeigt Grosszügigkeit im Überfluss. Frisch gebackenes Brot, Käse, Salate, Joghurt, eingelegte Paprika und Kartoffelbrei mit Butter. Die feinsten Gläser wurden herausgeholt. Kirschsaft und Wasser gibt’s zu trinken. Wer nichts mehr trinken möchte lässt einschenken, um sein Glas gefüllt stehen zu lassen.
Vardzia, Kleiner Kaukasus, September 2012
„Aber es ist doch auffällig“, ich nehme eins von den umwerfenden Alpengold, das sind solche Biskuits mit Genussversprechen, mit Orangengelee und Zartbitterschokolade, „ich glaube es steht so auch in dem Koran.“ „Was?“, höre ich meine Reisegefährtin fragen. [...]
Vom Kaukasus zum Schwarzen Meer, September 2012 | 69
Georgien liegt östlich des Schwarzen Meeres. Die Landschaft wird bestimmt von zwei parallel verlaufenden Gebirgszügen im Norden und im Süden und einer fruchtbaren Tiefebene dazwischen. Dementsprechend führte unser Weg aus Russland kommend auf der Georgischen Heerstrasse über den Grossen Kaukasus nach Tbilisi (Tiflis), dann weiter durch den Kleinen Kaukasus und schliesslich nach Batumi an die Schwarzmeerküste. Es ist ein Land, in dem sich viel Geschichte spiegelt. Der Zerfall des Königreichs Georgien im Mittelalter, die Beseitigung der ersten Republik 1921, der Zerfall der Sowjetunion 1991, und alles darüber hinaus und dazwischen haben sichtbare Spuren hinterlassen.
