Mai 2012
Wir hatten Glück, nicht ohne uns mit einer Reihe von organisatorischen und behördlichen Schwierigkeiten auseinandersetzen zu müssen, und konnten im Mai 2012, kurz nach der Grenzöffnung bis kurz vor einer erneuten Schliessung, durch Tibet und China fahren. Von Nepal über die Himalayakette nach Tibet, über das tibetische Hochland hinunter in die zentrale Lösslandschaft Chinas, dort ging es nach Osten bis Peking, und schliesslich nordwärts in die Mongolei.
Mai 2012
Der folgende Text ist nicht objektiv. Es ist ein launischer Bericht darüber, wie das Land mit uns umgeht. Groll aus der Erinnerung hat sich in die Zeilen gelegt. Ein ausgewogener Text, das ist der Haken, wäre nicht die Wahrheit. Asien ohne China ist nicht Asien und eine Asienreise ohne China ist keine richtige Asienreise! Schön gesagt. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. [...]
Von Tibet bis zur Grossen Mauer, Mai 2012 | 108
Es wäre interessant, herauszufinden, wieviel konfuzianische Ethik hinter dem ersten Eindruck, im heutigen chinesischen Lebensgefühl tatsächlich erhalten geblieben ist. Wir haben den sogenannten urbanen Alltag durchweg als kommerzielles Massenspektakel erlebt. Wer so vorbehaltlos konsumieren kann, fürchtet man staunend, hat die besten Voraussetzungen, zur Weltmacht Nummer 1 aufzusteigen. Umso überraschender: Tibet ist für Ausländer bis heute nicht frei zu bereisen.Genehmigungen werden ohne erkennbare Gründe abgelehnt oder erteilt, die Grenzen kurzfristig geschlossen oder geöffnet. Das macht die Vorbereitung einer Reise, vor allem mit eigenem Fahrzeug, unberechenbar. Im Rahmen der von den Behörden vorher genehmigten Route und in Begleitung eines staatlich geprüften Begleiters konnten wir ungehindert fotografieren. Abgesehen von der Einreise, als uns bei der Kontrolle einige harmlose Bilder, die wir von der nepalesischen Seite aus gemacht hatten, von der Kamera gelöscht wurden.