Journey to India


What could probably be interesting for the Indian reader of a large daily newspaper about our kind of travelling, we asked ourselves, when one suggested us a meeting with Barkha Mathur, journalist of THE TIMES OF INDIA. Barkha Mathur straight at the beginning of the interview made clear to make an adventure story out of it. And we understood, travelling the own way, to get an own picture, in the increasing Indian middle class just begins to find a broader interest. One hour later she had filled her note pad, to distill an adventurous digest after Indian taste, to spice with some spirituality and national pride, to enrich with a pinch of own ingredients, to flavor ad libitum, and to serve the hungry reader of the Sunday edition.

Here the article of February 19th 2012 in the English original
(below in our words in German translation)




Was könnte den indischen Leser einer grossen Tageszeitung an unserer Art des Reisens wohl interessieren, haben wir uns gefragt, als man uns ein Treffen mit Barkha Mathur, Journalistin der TIMES OF INDIA, vorschlug. Barkha Mathur stellte gleich zu Beginn des Gesprächs klar, eine Abenteuergeschichte daraus zu machen. Und wir verstanden, auf eigene Faust unterwegs zu sein, um sich ein eigenes Bild zu machen, beginnt in der wachsenden indischen Mittelschicht gerade, ein breiteres Interesse zu finden. Eine Stunde später hatte sie ihren Notizblocks gefüllt, um daraus ein abenteuerliches Extrakt nach indischem Geschmack zu destillieren, mit etwas Spiritualität und Nationalstolz zu würzen, einer Prise eigener Zutaten zu versetzen, nach Gutdünken abzuschmecken, und dem hungrigen Leser der Sonntagsausgabe zu servieren.

Hier der Beitrag in unserer deutschen Übersetzung

"EINE REISE NACH INDIEN ist eine spirituelle Suche"

Die beiden Deutschen, Nicole und Roland, reisen kreuz und quer duch Europa und Asien

Barkha Mathur, THE TIMES OF INDIA, 19.02.2012

Falls Sie zu der Sorte Menschen gehören, die gerne auf dem Sofa zurückgelehnt Reiseberichte im Fernsehen anschauen, gibt es hier einige Anregungen wirklich auf die Strasse zu gehen. Ein deutsches Paar, Nicole und Roland Thiele, ist in einem ausgebauten Mercedes Sprinter auf die Strasse gegangen, um kreuz und quer von Europa nach Asien und zurück unterwegs zu sein.

Sie reisen bereits seit siebenhundert Tagen ohne eine einzige Nacht in einem richtigen Bett geschlafen zu haben. Und ohne Klimaanlage in ihrem Fahrzeug, seit sie auf den staubigen und löchrigen Strassen den Geist aufgegeben hat, sie verzichten wahrlich auf Bequemlichkeit.

Das Paar war in Nagpur auf ihrem Rückweg von Kerala und hatte einen längeren Aufenthalt in der Stadt, weil ihr Fahrzeug von einem Lastwagen in der Nähe von Butibori angefahren wurde. „Dabei wurde eine Hecktüre beschädigt und hat uns etwa hunderttausend Rupien gekostet“ sagten sie. Die Polizei und die verantwortliche Firma des Lastwagens haben zuerst versichert, dass die Kosten durch die Firma getragen werden, aber später die Zusage nicht eingehalten.

Nicht diejenige, die sich durch diesen Zwischenfall ihre ansonsten angenehme Reise überschatten lässt, sagt Nicole „Wir unternahmen diese Reise weil wir Indien kennenlernen wollten und wir haben hier die längste Zeit verbracht. Wir waren hier für zehn Monate und einen guten Teil davon blieben wir in Kerala, dass wir schätzen gelernt haben. Es ist idyllisch und freundlich. Wir haben Zeit in einem Yoga Aschram verbracht und paddelten mit unserem Schlauchkanadier in den Backwaters, den wir bei Bedarf aufpumpen. Kerala liess uns nicht wie Touristen vorkommen. Wir fühlten uns als ob wir dazu gehören würden.“

Fragt man sie was sonst noch auf ihrer Agenda steht sagen sie „es ist das Taj Mahal. Es wäre unpassend zurück zu fahren, ohne es gesehen zu haben“. Als sie über Punjab nach Indien eingereist waren hielten sie direkt auf Goa zu. „Aber wir empfanden es als zu europäisch und fuhren deshalb weiter nach Kerala. Unsere Kinder besuchten uns dort um Ferien zu machen“ ergänzten sie.

Die Thieles kommen aus Stuttgart in Deutschland. Beide sind Ökonomen und haben bei einem internationalen Automobilzulieferer gearbeitet, bevor sie Ihre Stellen kündigten um diese Reise anzutreten. „Im Rahmen unserer Tätigkeit reisten wir häufig, ohne von den Orten, die wir besuchten viel zu sehen. Als Berufstätige fanden wir vieles, aber auf Dauer nicht alles. Wir suchen nach einem tieferen Gefühl der Zufriedenheit durch das Unterwegs sein“ erklärten sie.

Die Reise begann am 15. April 2010.

Sie haben die Türkei und den Iran durchquert. „Das deutsche Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Afghanistan und in Teilen Pakistans, weil es gefährlich sein könnte. Also umgingen wir Afghanistan und reisten durch Pakistan und den Iran in der Nähe der afghanischen Grenze mit Polizei- und Militäreskorten, um nach Indien zu kommen“ sagt Roland. „Wir waren gezwungen in unserem Fahrzeug auf Gefängnis- und Polizeihöfen zu übernachten als wir durch diese Regionen reisten“ ergänzt er. Als wir Indien am Grenzübergang Wagah erreichten war da ein Gefühl von Freiheit und Sicherheit.“

Das Paar sagte, dass es in den ersten Tagen in jedem Land Nervosität und Bedenken gibt. „Wir kennen die Regeln im Land nicht, wissen nicht wo man mit dem Fahrzeug für die Nacht stehen bleiben kann. Aber hier haben wir gelernt, an grossen Tankstellen zu übernachten. Da können wir duschen und gut essen, weil diese Plätze auch für hunderte von Lastwagenfahrern, die auf den Fernstrassen unterwegs sind, eingerichtet sind“ sagten sie.

Nicole beschreibt es als einen enormen Lernprozess und Erfahrung, die man nicht machen kann, wenn man auf konventionelle Weise reist. „Ich habe immer gemeint, der Iran sei ein durch und durch fundamentalistisches Land. Ich empfand es jedoch als ein von alltäglichen, freundlichen Menschen bewohntes Land, die neugierig sind, mehr zu erfahren.“ Roland empfindet „die Tatsache, dass wir Europäer und nicht Amerikaner sind hat ebenfalls geholfen.“

Die Thieles sind Vegetarier und sagten, dass dies ein weiterer Grund war, weshalb sie gern in Indien waren. „Wir hatten Schwierigkeiten im Iran, da es eine Fleisch essende Nation ist und behalfen uns mit Brot, selbst gebacken auf dem Kocher, den wir in unserem Fahrzeug haben. In Indien essen wir am liebsten Paneer Butter Masala, Parantha, Dosa und Raita“ sagten sie. Das Paar hat bis jetzt 15.000 Euro ausgegeben. „Wir haben uns das Vorhaben gut überlegt, Deutsche sind sehr sicherheitsorientiert und schätzen den Rückhalt von Haus und Geld. Aber für uns ist diese Reise eine Auseinandersetzung mit der Spiritualität“ ergänzten sie.

Sie wollen zurück über Kathmandu, China, Tibet, Mongolei und Russland und gehen davon aus, im nächsten Jahr um diese Zeit wieder zu Hause zu sein.